Am Sonntag startete ich die Erkundungstour im ausgewählten Gebiet und ich fuhr eine erste Runde mit den frisch aufgezogenen Mänteln. Leider hatte ich, nach dem ich einen toten Igel erwischte, gleich 2x einen Plattfuss. Ich entschied mich dann kurzer Hand den Schlauch zu wechseln. Mittlerweile geht das bei mir echt schnell. Die Erkundungstour beendete ich mit 55km. Die spätere Bikepackingtour mit Übernachtung beendete ich mit knapp 86km.
Die neue Woche brach an, das Wetter für die kommende Woche war perfekt zum biken. Um am Mittwoch möglichst schnell starten zu können bereitete ich mein Gravelbike bereits 2 Tage vor .
Baute den Gepäckträger inkl. Satteltaschen wieder an. Auf dem Gepäckträger war ebenfalls genügend Platz für Isomatte und die obligartorischen Adiletten :)
Den Schlafsack verstaute ich am Lenker unter der Tasche für die Snacks. Die Oberrohr Tasche beinhaltete Powerbank, Messer und Besteck. Von dieser Tasche legte ich ein USB-Kabel für die Stromversorgung des Smartphone.
Mittwoch Abend Feierabend.
Ich kam von der Arbeit. Ein kleiner Rest wurde noch eingepackt, kurz geduscht und umgezogen. Gegen 21:00 Uhr ging es dann endlich auf den Bock und ich radelte in die Abendsonne. Es war mega toll so spät Abends noch durch die laue Sommerluft zu ballern. Als ich nach 30km mein gewünschtes Waldgebiet erreichte war es bereits Dunkel. Im Dunkeln sah plötzlich alles anders aus.
Zu meinem Entsetzen fand ich meinen Schlafplatz leider nicht sofort. Nach einer kurzen Pause, einem Bier und einer Eingewöhnung an die Dunkelheit im Wald ging es weiter. Nicht gut genug gemerkt würde ich wohl sagen :)
Ich muss hierzu anmerken das ich in diesem Wald, bis auf den Sonntag zuvor, noch nie gefahren bin. Es sollte ja schließlich so ein echtes kleines Abenteuer werden.. Mittlerweile war es kurz nach Mitternacht und es war stockdunkel als ich endlich bei meinen Schlafplatz ankam. Juhu..
Jetzt war es Zeit mein Sternenhimmel Bett vorzubereiten. Richtig cool. Ich war total aufgeregt und voller Vorfreude wie es wohl werden würde..
Ich genoss die Stille noch bei einem kalten Bier und ging bald schlafen. Gegen 3:00 Uhr wurde ich noch einmal wach da es doch echt ganz schön frisch wurde.
Einen Wecker brauchte ich mir nicht stellen da ich durch die Vogelvielfalt und überziehenden Gänse pünktlich um 5:30 geweckt wurde. Es war herrlich und ich genoss die Zeit noch einige Zeit in meinem kuscheligen Schlafsack.
Um 7:00 stand ich dann auf, kochte mir einen Tee und frühstückte. Kurz drauf bekam ich Besuch von 2 Mitarbeitern des Landesamt für Natur & Umwelt. Erst da bemerkte ich das sich mein Schlafplatz direkt an einer Pegelmessstelle befand..
Ich dachte nur so, hui, jetzt gibt es eventuell Ärger. Aber nein, Sie hatten gesehen das ich meinen Müll in einem Beutel verstaut hatte und haben sich mit mir unterhalten. Ich konnte noch einiges über die Fliesgeschwindigkeit der Renne und die Veränderung des Pegelstand der letzten Jahre lernen.
Anmerkung: Ich hatte kein Zelt dabei. Also nicht campiert, nur übernachtet..
Nach dem Zusammenpacken machte ich mich auf dem Weg. Ich wollte am Tag 2 auch noch einige Kilometer machen. Vor allem wollte ich mich an das ungewohnte Gewicht durch das Gepäck am Gravelbike gewöhnen. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied den man nicht unterschätzen sollte. Das Gravelbike verhält sich durch das Bikepacking Gewichts völlig anders.
Weiter ging es an den Krieckenbecker Seen vorbei in Richtung Lobberich, Breyll und Kaldenkirchen. In Tegeln (NL) legte ich eine Mittagspause bei meiner Lieblings Frittenbude ein. Vor dort ging es weiter nach Venlo. Weiteres Highlight war noch ein kühles Bad in einem abgelegten Bereich der Maas.
Am späten Nachmittag des 2.Tag kam ich nach 85km wieder glücklich in der Homebase an. Es war ein tolles Erlebnis und erneut eine gute Vorbereitung für die längeren Touren.
Hier mein Setup am Gravelbike was ich diesmal für 2-3 Tage benötigte (ca. 20kg):
Lenker:
Schlafsack, kleine Tasche mit Snacks, Teebeutel, Mentolbonbons, Kaugummis, Banane, Papiere, Geld, Krankenkarte. Tasse aus Emallie für Tee oder Kaffee.
Oberrohr Tasche:
Powerbank, Verkabelung, Sonnenbrille, Besteck, Küchenmesser, Taschentücher, kleines Werkzeug.
Oberrohr untere Rahmentasche:
Ersatz Windjacke, Ersatzkette, 2. Powerbank, Action-Cam, Kopfhörer
Unterrohr:
Diverse Iso-Getränke und zusätzliches Kochwasser
Satteltasche:
Hier befindet sich jegliches Werkzeug. Multitool, Kettentools, Luftpumpe, Flickzeug, Ersatzschlauch, Mantelhebewerkzeug, diverse Inbusschlüssel.
Gepäckträger:
Isomatte, Badelatschen, Jacke und Satteltaschen
Satteltaschen:
1. Seite: Wechselklamotten in Form von: Funktionswäsche, Ersatz Rad Unterziehhose & Hose, Hemden, ein leicht gefüttertes Sport Oberteil, Flanellhemd, Ersatz Socken & Unterwäsche. Größeres Handtuch.
2. Seite: eine Solar & eine Batterie Taschenlampe, Campingkocher, Gas, zusätzliches Wasser, etwas Bier, Trinkwasser, Cam-Stativ, kleines Handtuch, Badehose, WC-Artikel, Fahrradschloss, Grümelkandis für den Tee.
Fazit nach 12 Monaten und aktuell mehr als 5000km. Unglaublich tolle Erlebnisse & Erfahrungen. Man lernt seinen Körper mit all seinen Grenzen kennen.
Bis bald, Mischa