Ursprünglich eher dem Laufsport angetan, kramte ich im Sommers 2018 mein über 20 Jahre altes, verstaubtes Mountainbike aus dem Schuppen hervor. Ehrlich gesagt war es ein verdammt altes MTB-Fully welches es früher im Bau- oder Supermarkt gab. Mit knapp 20kg - im Gegensatz zu aktuellen MTB's - recht schwer. Nach der langen Standzeit reichte ein einfaches "Entstauben des MTB" nicht aus. Das alte Bike benötigte viel Zuwendung. Sehr viel Zuwendung. Dazu gehörten neue Schläuche inklusiv neuer Mäntel, Bremsen und diverse Kleinigkeiten. Nach der Restaurierung machte ich einige Ausflüge in unsere tollen Natur in den Maasduinen und es fing an mir richtig Spaß zu machen.
Einige Wochen später ging es mit meinem alten VW Bus auf Abenteuerstrip zur Ostsee. Ein tolles kleines Abenteuer. Aus dem Mikroabenteuer wurden faßt 2 Wochen. Es war eine tolle Ecke rund um Neustadt, Pelzerhaken, Grömitz, Dahme & Co. Inklusive einem kurzen Abstecher auf das schöne Fehmarn.
Im Frühling 2020 hatte mein Fahrraddealer vor Ort erbarmen und bot mir für schmales Geld ein gebrauchtes Hardtail an. Damals war es ein Merida Matts Sub 60 aus dem Jahre 2008. Leider in der Größe L und für mich eigentlich deutlich zu groß. Aber das war mir damals egal und ich fuhr es einige Monate. Das Merida MTB war besser. Mit knapp 14kg eigentlich kein schlechtes MTB. Aber eben halt leider nicht mehr auf dem Stand der aktuellen Technik.
Anfangs hatte ich doch tatsächlich mal überlegt ob ich mir ein ein E-MTB anschaffen sollte, aber der Gedanke verflog sehr schnell wieder. Der Traum war ein Adventure oder Trekking Bike. Ins nähre Auge gefasst hatte ich das Adventure Bike Trek1120.
Ein tolles Bike um gelegentlich größere Strecken in unentlegten Gegenden zurückzulegen, zum Mountainbiken und um Abenteuer zu erleben.
Tja, wie jeder weiß war es auch 2021 schon verdammt schwer sein Traum Bike zu ergattern. Zu der Zeit musste mein Jobrad auch noch etwas warten. Also hatte ich mir dann April 2021 mit dem Trek Roscoe 6 ein etwas günstigere MTB mit breiten Reifen 27,5 x 2.8 angeschafft und angefangen es zum Adventure Bike umzubauen. Wie ich später feststellte war das Roscoe 6 mit der 10er Kassette und mit 28 Zähnen an der Kurbel nicht das optimalste Reiserad. Dennoch legte ich damit so einige Kilometer zurück. Ich probierte diverse Sattel wie z.B. von Brooks. Baute einen Gepäckträger an. Vorne am Lenker war Platz für ein Schlafsack. Dazu einige Flaschenhalterungen und diverse Taschen. Zugegeben es ist genial um damit in den Maasduinen oder über wurzelige Trails zu ballern. Aber als Reiserad taugte es zu dem Zeitpunkt leider noch nicht.
Dann kam endlich der Zeitpunkt und ich durfte mir mein neues Jobrad aussuchen. Das Trek 1120 war mittlerweile überall ausverkauft. Auch beim vor Wochen kontaktierten Händler 2 Zens Bike aus Schermbeck war das letzte Trek 1120 weg. Ludger Zens sagte mir dann: "Ich habe noch ein Gravelbike von BH Bikes in der Größe M da. Eventuell möchtest du das mal Probefahren?"
Anfang Juli soweit und ich nahm das Trek zur fälligen Inspektion gleich mit und fuhr das GravelX von BH Bikes zur Probe. Gleichzeitig hatte ich auch die Gelegenheit noch einige andere Gravelbikes auszuprobieren, aber mir gefiel das Gravel X. Es passte sprichwörtlich wie die Faust auf's Auge. Die Entscheidung war gefallen und ich bekam von meiner Frau gleichzeitig eine hochwertige Bikehose von Maloja. Das war der Begin mit einer tollen Ausstattung zu der im Laufe der Zeit noch entsprechenden Rahmen-, Lenker und Satteltaschen von AGU kamen. Die Entdeckungsreisen konnten beginnen.
Von nun an ging es auf große Reisen und ich fuhre Strecken wovon ich vorher nur geträumt hatte. Die zurückgelegten Strecken erhöhten sich auf 40 und 50km. Nach 300km gönnte ich mir einen neuen Sattel und ich fuhr am Niederrhein die tollsten Strecken. Ich fuhr von Walbeck aus bis zum Rhein und die Touren erhöhten sich auf 60, 70 bis zu über 80km. Mittlerweile hat das Gravel X schon bald die 6000km Marke erreicht.
Mit der letzten Bikepacking-Tour mit Overnighter verpasste ich die 100km nur knapp. Das aktuelle Setup ist mittlerweile optimiert und wartet auf neue Herausforderungen.
Heute, nach über 2 Jahren, ist es so das ich mit dem Rad los düse und auch schon mal spontan Touren von über 100km fahren kann. Es passt halt alles sehr gut.
Mittlerweile wurde der Brooks durch einem SQlab 611 Sattel getauscht. Die fetten Stollenreifen wurden ebenfalls durch Schwalbe Supermotto ersetzt. 2023 auf die pannensicheren Smart Sam Plus. Dazu habe ich die Vorderachse umgebaut um einen Lowraider Gepäckträger anbauen zu können. Einige Monate zuvor habe ich den Lenker komplett umgebaut und mit neuen Bio-Kork Griffen umgebaut.
Mittlerweile fahre ich seit Dezember 2022 zusätzlich ein S-Pedelec (45km/h), ein Riese & Müller Supercharger, um damit zur Arbeit zu fahren. Aktuell habe ich damit 5500km, hauptsächlich zur Arbeit mitgefahren. Es ist schon ein echt geiles Bike. Wenn ich damit mal freizeitmässig unterwegs bin sind es oft Strecken nicht selten von über 100km. Im Juli bin sogar damit sogar mal 150km bis nach Gelsenkirchen gefahren.
Hier der Komoot Link zur Gelsenkirchen Tour:
Da mir oft die Hände einschliefen habe ich nach den ersten 2000km den Vorbau und Lenker umgebaut. Alles das merkt man erst wenn man wirklich regelmäßig und täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt. Aktuell fühlt es sich aber jetzt gut an. Mittlerweile habe ich mit dem Supercharger knapp 5000km zurückgelegt. Manchmal geht es auch auf Freizeittouren bis ins Ruhrgebiet mit beachtlichen Kilometern da die 2 Akku's es ermöglichen.. Aber am liebsten fahre ich mit meinem BH Gravelbike.
Im März hatte ich mir einen neuen Lenker bestellt. Mit diesem Lenker habe ich jetzt auch auf dem MTB-Reiserad eine Gravel ähnliche Sitzposition erreicht. Heute (Februar 2024) habe ich auch endlich das Lenkerband angebracht und fixiert. Seit dem bin ich einige Touren damit gefahren und auch mal im Urlaub an der Ostsee unterwegs gewesen.
Schauen wir mal und ich halte euch auf dem Laufenden :)
Grüße Mischa